Kultur
Almabtriebe in Südtirol
Geschmücktes Weidevieh und Volksfeststimmung
Der traditionelle Almabtrieb findet meist im September oder Oktober statt. Das Datum wird von jedem Südtiroler Ort selbst festgelegt. Die Rinder, Ziegen, Schafe und Pferde, die im Sommer Gelegenheit hatten, sich am saftigen Gras der Hochalmen zu laben, werden dann wieder zurück in ihre Ställe getrieben.
Vor allem die Kühe sind dann aufwändig geschmückt: Die Leitkuh und die ihr nachfolgenden Tiere tragen bunte Blumengebinde auf dem Kopf und hübsche Kränze mit gestickten Bändern um den Hals.
Im Dorf angekommen, werden die Herden getrennt und kehren zu ihren jeweiligen Besitzern zurück. Die am Straßenrand stehenden Schaulustigen können den Umzug der Weidetiere aus nächster Nähe miterleben und an dem anschließenden Fest teilnehmen.
Das Dankfest der Bauern und Hirten
Wer die alten Traditionen Südtirols mag, wird sicherlich Freude beim Anblick der prächtig geschmückten Tiere empfinden. Die Almabtriebe in Südtirol werden von Musikgruppen und Schuhplattlern begleitet.
Der Almabtrieb wird je nach Region anders gefeiert. Im Schnalstal beispielsweise schließt sich traditionell die Schur der im Dorf angekommenen Schafe (Schafsschoad) an, während die meisten Almabtriebe im Rest des Landes aus Kühen und Ziegen bestehen. Ein Highlight in Südtirols Süden: Jedes Jahr zieht im Frühling eine große, etwa 600 Tiere zählende Schafherde – die Transhumanz – von Verona ins Fleimstal und passiert dabei die Bergdörfer und Montan. Im Herbst wird die riesige Herde dann wieder zurück in den Süden getrieben. Dieser Auf- und Abtrieb ist ein beliebtes Spektakel für Gäste und Einheimische. Auch zwischen dem Schnalstal und dem Ötztal findet dieses Phänomen statt.
Während des Fests, das zum Dank für die gesunde Heimkehr der Tiere gefeiert wird, genießen Sie selbstgebackene Krapfen und andere typische Südtiroler Spezialitäten.