Kultur
Die Goaslschneller und Schuahplattler
Ein beliebter Bestandteil von Südtiroler Volksfesten
Sie sind von Südtiroler Volksfesten nicht mehr wegzudenken: Goaslschneller und Schuahplattler.
Beim Goaslschnellen (auch Goaslschnöllen, Gaslkrochen oder Schnalzen genannt) geht es darum, mit einer etwa sechs Meter langen Peitsche Lärm zu machen und sie durchs Schwingen „schnalzen“ zu lassen. Früher wurde die Goasl beim Viehhüten auf den Almen verwendet, um die Tiere zusammenzutreiben und sich mit den anderen Hirten aus der Ferne zu verständigen. Heute lassen die Burschen und Männer ihre Goaslen nur mehr zu Schauzwecken schnalzen. Um ihr besonders laute Kracher zu entlocken, wird die Goasl gern mit Schweinefett, Ruß oder Lärchenharz eingerieben. Als „Königsdisziplin“ gilt das Goaslschnellen zu zweit oder in der Gruppe: Dabei lassen zwei oder mehrere Goaslschneller ihre Peitschen möglichst synchron oder abwechselnd im selben Rhythmus knallen. Hierfür braucht es nicht nur Rhythmusgefühl, sondern auch ausreichend Kraft, um die Goasl genau im richtigen Moment kräftig zu schwingen.
Die Schuahplattler sind weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Ihr Tanz wird von kräftigen Handschlägen auf Oberschenkel und Schuhe charakterisiert. Bei Volksfesten stellen sich die Tänzer meist in einem Kreis auf und tanzen zu traditionellen Klängen im Drei-Viertel-Takt. Sie führen möglichst synchrone Sprünge und Hüpfbewegungen vor und klopfen sich dabei auf ihre Lederhose, Schenkel, Knie und Fußsohlen und stampfen mit den Füßen auf. Besonders geübte Gruppen geben auch gewagtere Positionen und Figuren zum Besten oder benutzen Requisiten auf der Bühne.
Wenn Sie diese Südtiroler Traditionen hautnah erleben möchten, machen Sie sich auf nach Südtirol und nehmen Sie an einem Volksfest, einem Almabtrieb oder einem Kirchtag teil!