Kultur
Von Aprilscherzen und Aprileseln
Warum wir andere an der Nase herumführen
Wurden Sie schon einmal in den April geschickt? Am 1. April halten wir unsere Mitmenschen bekanntlich mit Aprilscherzen zum Narren. Wenn wir unsere List dann aufdecken, rufen wir „April, April!“, oder in Südtirol auch oft „Aprilochs!“ Die Person, die wir „in den April geschickt“ haben, gilt dann als „Aprilesel“.
Doch warum führen wir andere genau an diesem Tag an der Nase herum? Die Redensart, jemanden „in den April zu schicken“ wurde erstmals im Jahr 1618 in Bayern überliefert, aber Vermutungen legen nahe, dass der Brauch schon viel älter ist. Das Wort Aprilscherz soll jedoch erst im 19. Jahrhundert erstmals aufgetaucht sein. Warum genau wir andere in den April schicken, ist heute unklar, zahlreiche Vermutungen ranken sich um den Ursprung dieses Brauchs. Viele der Motive gehen auf religiöse und geschichtliche Gründe zurück. So soll Kaiser August beispielsweise den 1. April als schlimmsten Unglückstag im ganzen Jahr bezeichnet haben. Eine weitere Erklärung legt nahe, dass der Aprilscherz ein Frühlingsbrauch war, der den selben Nutzen hatte wie die Fasnacht. Demzufolge steht der Aprilnarr, der sich überall hinschicken lässt, für den machtlos gewordenen Winter. Egal, wie Sie diejenigen nennen, die Sie am 1. April an der Nase herumführen: Wir wünschen viel Spaß beim Reinlegen und Winter-austreiben!