Kultur
Der Südtiroler Dialekt
Ein Land, viele Facetten
Der Südtiroler Dialekt ist eine einzigartige Sprache am Brennpunkt zwischen deutsch-österreichischer und italienischer Kultur. Gut 60 % der Südtiroler Bevölkerung sind deutsche Muttersprachler. Der größte Teil von ihnen spricht die lokale Mundart. Sie wird nur zur mündlichen Kommunikation eingesetzt, in den Medien und im Schriftlichen verwendet man die deutsche Hochsprache.
Die Südtiroler Mundart gehört zum Südbayrischen und umfasst etwa 40 regionale Einzeldialekte, die sich von Tal zu Tal unterscheiden: Im Pustertal spricht man beispielsweise eine andere lokale Variante des Dialekts als im Sarntal oder im Vinschgau. Daher teilen Sprachwissenschaftler den Südtiroler Dialekt in eine westliche, eine zentrale und eine östliche Dialekt-Gruppe ein.
Da auch Italienisch in Südtirol eine große Rolle spielt, enthält die Mundart natürlich auch Lehnwörter aus dieser Sprache (wie „magari“ für vielleicht oder „Targa“ für Kfz-Kennzeichen, um nur einige zu nennen). Außerdem lassen sich romanische Einflüsse feststellen, die auf das Lateinische zurückgehen. Sie kommen dadurch zustande, dass ein Teil der Südtiroler Ladinisch spricht. Diese eigenständige Sprache wird vor allem im Grödner- und Gadertal gesprochen.
Hören Sie bei Ihrem nächsten Südtirolurlaub mal genau hin und versuchen Sie herauszufinden, was “hetzig“, „olm“ und „lei“ heißt! Die Südtiroler klären Sie gern über die Eigenheiten des Dialekts auf und bringen Ihnen die wichtigsten Wörter bei.